Atem ist Luft und ohne Luft kann man nicht leben. Doch leider machen wir uns viel zu wenig Gedanken um unseren Atem.
Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, ob Sie richtig atmen? Was für ein Frage denken Sie jetzt sicherlich – wie soll ich schon atmen – ganz normal natürlich. Und warum sollte ich darüber nachdenken – passiert doch automatisch. Ihr Atem ist Ihr LEBEN. Ihr Atem ist Ihre GESUNDHEIT.
Ein erwachsener Mensch atmet pro Minute ca. 15-mal. Das sind pro Tag ungefähr 20.000 Atemzüge. Doch das sagt noch nichts über die Qualität des Atmens aus. Fakt ist, dass beim Atmen ca. 500 Liter Sauerstoff pro Tag in die Lungen gepumpt werden, welcher von dort über das Blut in unserem gesamten Körper verteilt wird. Doch nur wenn all unsere Organe ausreichend mit Sauerstoffe versorgt werden, können diese ihrer Arbeit optimal nachgehen. Wenn wir jedoch unter Stress stehen, wird der Atem automatisch flacher und gepresster. Nun gelangt nur noch ein Bruchteil an Sauerstoff, nämlich nur noch 7 bis 10 Liter über den Blutkreislauf zu den Organen, welche so mehr und mehr an Funktionalität verlieren. Doch Stress entsteht eben nicht nur weil wir zu viel Arbeit zu erledigen haben, auch Nackenverspannungen und Rückenschmerzen verursachen Stress. Im schlimmsten Fall steht Ihr Körper so dauerhaft unter Stress und wird somit mit viel zu wenig Sauerstoff – mit viel zu wenig Leben – versorgt.
Möchten Sie nun wissen, ob Sie richtig atmen?
Dann legen Sie sich am besten flach auf den Rücken und legen eine Hand auf den Bauch. Nun beobachten Sie, ob sich beim Atmen der Bauch oder die Brust hebt. Sollte sich die Brust heben, dann sind Sie „Brustatmer“ geworden, Sie atmen zu flach – Sie atmen falsch.
Schauen Sie sich die Babys an, wenn sie atmen. Bei ihnen bewegt sich beim Atmen der Bauch – sie atmen also tief in den Bauch hinein – sie atmen richtig.
Leider haben die meisten von uns auf dem Weg vom Kindes-ins Erwachsenenalter verlernt, richtig zu atmen. Im Folgenden können Sie testen, ob Ihr Körper einer Sauerstoffunterversorgung leidet oder nicht.
Die Ruheatmung sollte nicht mehr als 15 Atemzüge pro Minute umfassen (bei Frauen 14 bis 15 und bei Männern 12 bis 14 Atemzüge). Unter Belastung sind 30 Atemzüge normal und bei gezielter Entspannung sprechen wir von 6 bis 10 Atemzüge pro Minute. Wenn Sie mehr Atemzüge benötigen, bedeutet das, dass Ihr Körper über die Lunge zu viel Kohlendioxid loswerden will. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Ihr Körper einer permanenten Sauerstoffunterversorgung ausgesetzt ist. Das führt langfristig unter anderem zu Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen, Konzentrationsschwäche, Ermüdungserscheinungen, Verspannungen, Schmerzen und anderen körperlichen Erkrankungen.
Atemübungen entspannen Körper, Geist und Seele, stärken das Immunsystem, auch können Sie mit gezielten und richtigem Atmen Verspannungen lösen und Schmerzen lindern.
Und nun lade ich Sie ein, sich mit den verschiedensten Atemübungen vertraut zu machen.
Bauchatmung
Legen Sie sich flach auf den Rücken oder setzen Sie sich aufrecht hin. Legen Sie eine Hanf auf Ihren Bauch. Entspannen Sie die Bauchmuskeln und atmen Sie tief in den Unterbauch ein, bis sich die Hand hebt.
Nun atmen Sie langsam wieder aus, dabei sollte sich die Hand auf dem Bauch deutlich senken. Halten Sie nun die rechte Hand auf den Unterbauch und legen Sie die linke Hand an die Brust. Atmen Sie durch die Nase tief ein, und zwar so, dass sich die rechte Hand mit der Atmung hebt und senkt, während sich die linke kaum bewegt. Nun atmen Sie durch die Nase oder durch den leicht geöffneten Mund wieder aus.
Das Einatmen sollte etwa 5 Sekunden andauern und das Ausatmen doppelt so lang.
Den Atem zählen
Zählen Sie Ihre Atemzüge von eins bis zehn und versuchen Sie dabei langsam zu atmen.